Montag, 10. Oktober 2011

Produktivitäts- und Gutstückvergütung

Eins der wichtigsten Ziele im Unternehmen ist die Sicherstellung der Kundenzufriedenheit. Nur über zufriedene Kunden werden Arbeitsplätze gesichert werden können. Zufriedene Kunden bekommt man, wenn  TOP – Qualität zur rechten Zeit geliefert wird und das zu Kosten, die im Vergleich mit anderen standhalten.

Deshalb werden Produktivität und Ausbringung (Gutstück) die Größen sein, die die Vergütung jedes Produktionsmitarbeiters maßgeblich beeinflussen werden.

Eine Gruppe erhält eine wöchentliche Produktionsvorgabe. Dies sind die
Soll – Stückzahlen. Grundsätzlich wird für die Ermittlung der Soll – Stückzahlen einer Gruppe der Arbeitstag mit xx Minuten gerechnet.

Für Gemeinkostentätigkeiten, die eine Gruppe im Rahmen ihrer Aufgaben übernimmt, erhält die Gruppe einen Zeitfaktor gutgeschrieben, der als Abschlag auf die 415 Minuten gewährt wird.

In die Gemeinkostentätigkeiten einer Gruppe sind eingeflossen:
·         Rüstzeiten
·         Fertigungs- und Materialvorbereitung/ -wartezeiten
·         Materialtransport
·         Eigene Instandhaltung
·         Vorsorgliche Wartung
·         Anlernen neuer Mitarbeiter
·         Personaleinsatz- und Urlaubsplanung
·         Gruppengespräche
·         Teilnahme Produktionsbesprechungen
·         Mangelnde Teilequalität
 
Das Berechnungsschema für die täglichen Soll – Stückzahlen (Vorgaben) einer Gruppe sieht grundsätzlich wie folgt aus:

xxx min. AZ – (xxx min. x y% Abschlag) x Anzahl Gruppenmitglieder
MTM – Zeitfaktor für das jeweilige Produkt

Die so ermittelten Soll – Stückzahlen (Vorgaben) können allerdings in Einzelfällen in Abhängigkeit der Kundenbedarfe von der Fertigungsleitung angepaßt (erhöht oder verringert) werden. In einem solchen Fall wird der Arbeitszeitfaktor in oben genannter Formel entsprechend erhöht oder verringert.
Ein Ausgleich bei einer solchen außerordentlichen Anpassung, erfolgt in Absprache mit der Gruppe.

Die Produktivität ist die erste Mess-/ Zielgröße, an der die Gruppen gemessen werden. Sie ist nach folgendem Schema von einer Gruppe täglich und in einer wöchentlichen Zusammenfassung zu ermitteln:

Ausbringung Gruppe x MTM –Zeitfaktor x 1,y Gemeinkostenfaktor
Aufgewendete Arbeitsstunden der Gruppe

Eine Gruppe hat damit vorrangig über die beiden Variablen „Ausbringung“ und „aufgewendeten Arbeitsstunden“ die Möglichkeit, ihre Produktivität zu beeinflussen.

Bei den „aufgewendeten Arbeitsstunden (ohne Pausen)“ sind von der Gruppe zu erfassen:
+         Die Zeiten der Gruppenmitglieder
+         „zugekaufte“ Stunden von Aushilfen, Teilzeitkräften, Mitgliedern anderer Gruppen, welche die Gruppe unterstützten
+         Die Zeiten von Instandhaltungsmitarbeitern und anderen Dienstleistern, die die Gruppe in Anspruch nimmt

Von den erfassten „aufgewendeten Arbeitsstunden“ dürfen Zeiten abgezogen werden
         die ein Gruppenmitglied in einer anderen Gruppe einbringt (= „verkaufte Stunden)
         Zeitausgleich
         Urlaub
         Krankheitstage 

Die zweite Mess-/ Zielgröße, an der die Gruppen gemessen werden, ist die wöchentliche Ausbringung (Gutstück), wobei der Betrachtungszeitraum für die Vergütung jeweils der Kalendermonat ist.

Betrachtet und bewertet wird die Leistung jeder Gruppe für sich und schichtübergreifend die gesamtheitliche Leistung der Gruppen des Arbeitsplatzes.

Das heißt, der finanzielle Erfolg einer Gruppe hängt nicht nur von ihrer eigenen Leistung ab, sondern wird auch positiv oder negativ durch das Leistungsvermögen der anderen Gruppen des Arbeitsplatzes beeinflußt.

Die monatliche Produktivitätsvergütung (Gruppentopf) einer Gruppe ermittelt sich wie folgt: Für jeden erreichten Prozentpunkt Produktivität der Gruppe wird ein € – Betrag ausgewiesen. Bei einer Produktivität unter 49% wird keine Produktivitätsvergütung gezahlt. 

Monatsproduktivität x Basisbetrag in € je %-Punkt Produktivität x Anzahl Gruppenmitglieder


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen