Freitag, 21. Oktober 2011

„Wertsschöpfungsorientiertes Leistungsentgelt“ (Unternehmensbeispiel)


Ziele und Ausrichtung
Kosten-, produktivitäts- und qualitätsorientierten Denken und Handeln bei jedem einzelnen Mitarbeiter soll gefördert und honoriert werden. Leistung soll sich lohnen!

Über das Modell soll das Zusammenwirken zwischen direkten und indirekten Bereichen unterstützt werden. Denn nur durch ein gutes Zusammenspiel zwischen Produktion und Dienstleistungsbereichen lassen sich exzellente Leistungen dauerhaft erreichen. 

Entsprechend wurde Fokus auf die Wertschöpfung, die in der Produktion entsteht, gelegt. Die Leistungen in der Produktion bilden die alleinige Basis für den verteilbaren Leistungsentgelttopf für die Mitarbeiter der indirekten Bereiche.

Damit soll deutlich werden, dass jeder Mitarbeiter eines Dienstleistungsbereiches maßgeblichen Anteil daran trägt, dass die Kolleginnen und Kollegen in der Fertigung und Montage optimal arbeiten können. 

Die Leistungsentlohnung soll für die Mitarbeiter nachvollziehbar sein und zu einer hohen Motivation beitragen, den Wertschöpfungsprozess kontinuierlich positiv zu entwickeln.

Produktivitäts- und Gutstückvergütung


Von diesem Topf gehen 30% in einen Gemeinschaftstopf, in den jede Gruppe des Arbeitsplatzes einzahlt. Der sich daraus ergebende Gesamtbetrag dieses Gemeinschaftstopfes wird dann durch die Anzahl der Gruppen geteilt. Jede Gruppe erhält damit den gleichen Betrag aus diesem Gemeinschaftstopf.

Der sich danach ergebende Gruppentopf wird dann auf die einzelnen Gruppenmitglieder verteilt. Wie die Verteilung erfolgt, entscheidet die Gruppe.

Gleichzeitig zu der Berechnung der Produktivitätsvergütung erfolgt die Ermittlung der Vergütung für die Erreichung der monatlichen Soll – Stückzahlen.

Hierzu werden die wöchentlich ermittelten Ist – Stückzahlen (Ausbringung) der Gruppen eines Arbeitsplatzes zusammengerechnet und mit den wöchentlichen Vorgaben (Soll – Stückzahlen) verglichen.

Wurden die Stückzahlen im Abrechnungsmonat insgesamt
·       1x erreicht, erhält jede Gruppe 6% auf die von ihr erzielte Produktivitätsvergütung als zusätzliche Sondervergütung
·       2x erreicht, erhält jede Gruppe 12% auf die von ihr erzielte Produktivitätsvergütung als zusätzliche Sondervergütung
·       3x erreicht, erhält jede Gruppe 20% auf die von ihr erzielte Produktivitätsvergütung als zusätzliche Sondervergütung
·       4x erreicht, erhält jede Gruppe 30% auf die von ihr erzielte Produktivitätsvergütung als zusätzliche Sondervergütung

Montag, 10. Oktober 2011

Produktivitäts- und Gutstückvergütung

Eins der wichtigsten Ziele im Unternehmen ist die Sicherstellung der Kundenzufriedenheit. Nur über zufriedene Kunden werden Arbeitsplätze gesichert werden können. Zufriedene Kunden bekommt man, wenn  TOP – Qualität zur rechten Zeit geliefert wird und das zu Kosten, die im Vergleich mit anderen standhalten.

Deshalb werden Produktivität und Ausbringung (Gutstück) die Größen sein, die die Vergütung jedes Produktionsmitarbeiters maßgeblich beeinflussen werden.

Eine Gruppe erhält eine wöchentliche Produktionsvorgabe. Dies sind die
Soll – Stückzahlen. Grundsätzlich wird für die Ermittlung der Soll – Stückzahlen einer Gruppe der Arbeitstag mit xx Minuten gerechnet.

Für Gemeinkostentätigkeiten, die eine Gruppe im Rahmen ihrer Aufgaben übernimmt, erhält die Gruppe einen Zeitfaktor gutgeschrieben, der als Abschlag auf die 415 Minuten gewährt wird.

In die Gemeinkostentätigkeiten einer Gruppe sind eingeflossen:
·         Rüstzeiten
·         Fertigungs- und Materialvorbereitung/ -wartezeiten
·         Materialtransport
·         Eigene Instandhaltung
·         Vorsorgliche Wartung
·         Anlernen neuer Mitarbeiter
·         Personaleinsatz- und Urlaubsplanung
·         Gruppengespräche
·         Teilnahme Produktionsbesprechungen
·         Mangelnde Teilequalität
 
Das Berechnungsschema für die täglichen Soll – Stückzahlen (Vorgaben) einer Gruppe sieht grundsätzlich wie folgt aus:

xxx min. AZ – (xxx min. x y% Abschlag) x Anzahl Gruppenmitglieder
MTM – Zeitfaktor für das jeweilige Produkt

Die so ermittelten Soll – Stückzahlen (Vorgaben) können allerdings in Einzelfällen in Abhängigkeit der Kundenbedarfe von der Fertigungsleitung angepaßt (erhöht oder verringert) werden. In einem solchen Fall wird der Arbeitszeitfaktor in oben genannter Formel entsprechend erhöht oder verringert.
Ein Ausgleich bei einer solchen außerordentlichen Anpassung, erfolgt in Absprache mit der Gruppe.

Die Produktivität ist die erste Mess-/ Zielgröße, an der die Gruppen gemessen werden. Sie ist nach folgendem Schema von einer Gruppe täglich und in einer wöchentlichen Zusammenfassung zu ermitteln:

Ausbringung Gruppe x MTM –Zeitfaktor x 1,y Gemeinkostenfaktor
Aufgewendete Arbeitsstunden der Gruppe

Eine Gruppe hat damit vorrangig über die beiden Variablen „Ausbringung“ und „aufgewendeten Arbeitsstunden“ die Möglichkeit, ihre Produktivität zu beeinflussen.

Bei den „aufgewendeten Arbeitsstunden (ohne Pausen)“ sind von der Gruppe zu erfassen:
+         Die Zeiten der Gruppenmitglieder
+         „zugekaufte“ Stunden von Aushilfen, Teilzeitkräften, Mitgliedern anderer Gruppen, welche die Gruppe unterstützten
+         Die Zeiten von Instandhaltungsmitarbeitern und anderen Dienstleistern, die die Gruppe in Anspruch nimmt

Von den erfassten „aufgewendeten Arbeitsstunden“ dürfen Zeiten abgezogen werden
         die ein Gruppenmitglied in einer anderen Gruppe einbringt (= „verkaufte Stunden)
         Zeitausgleich
         Urlaub
         Krankheitstage 

Die zweite Mess-/ Zielgröße, an der die Gruppen gemessen werden, ist die wöchentliche Ausbringung (Gutstück), wobei der Betrachtungszeitraum für die Vergütung jeweils der Kalendermonat ist.

Betrachtet und bewertet wird die Leistung jeder Gruppe für sich und schichtübergreifend die gesamtheitliche Leistung der Gruppen des Arbeitsplatzes.

Das heißt, der finanzielle Erfolg einer Gruppe hängt nicht nur von ihrer eigenen Leistung ab, sondern wird auch positiv oder negativ durch das Leistungsvermögen der anderen Gruppen des Arbeitsplatzes beeinflußt.

Die monatliche Produktivitätsvergütung (Gruppentopf) einer Gruppe ermittelt sich wie folgt: Für jeden erreichten Prozentpunkt Produktivität der Gruppe wird ein € – Betrag ausgewiesen. Bei einer Produktivität unter 49% wird keine Produktivitätsvergütung gezahlt. 

Monatsproduktivität x Basisbetrag in € je %-Punkt Produktivität x Anzahl Gruppenmitglieder