Mittwoch, 28. Dezember 2011

Kapitel 3 Generelle Begriffsklärungen und Vereinbarungen


Da das System Standort übergreifend in unserem Unternehmen zur Leistungsentgeltermittlung herangezogen werden soll, ist ein einheitliches Begriffsverständnis notwendig. Deshalb haben wir wesentliche Aspekte und Begriffe beschrieben und soweit notwendig definiert.

3.1       Organisationseinheit (OE)

In der Organisationslehre versteht man unter einer Organisationseinheit (OE) eine sinnvolle Zusammenfassung von Aufgaben und deren Zuordnung zu personalen Aufgabenträgern (Funktionseinheiten). So ist ein Werk ebenso eine Organisationseinheit wie beispielsweise der Einkauf oder die Produktion.
Bei xxxxx verwenden wir den Ausdruck OE spezifisch für Funktionseinheiten in der Produktion. Eine OE kann als Querschnitt OE oder Plattform OE organisiert sein. Eine Querschnitt OE arbeitet für mehrere Plattformen, die Plattform OE ist dediziert einer Plattform zugehörig. Neben den Aufgaben ordnen wir den Organisationseinheiten auch Maschinen, Werkzeuge und andere Arbeitsmittel zu.
Beispiel für eine Querschnitt OE im Werk XY:                        Pressen
Beispiel für eine Plattform OE im Werk XY:                            Montage XY
Indirekte Bereiche, wie Einkauf, Logistik, Instandhaltung werden als Funktionsbereiche bezeichnet.

1.2       Arbeitsplatz (AP)

Ein Arbeitsplatz (AP) ist die Stelle, an der der Mitarbeiter seine Tätigkeit erbringt. In einem Werk gilt die OE Produktion als Arbeitsplatz (AP) eines Produktionsmitarbeiters.
Damit soll, unter Einhaltung der Arbeitsschutzbedingungen und Berücksichtigung der individuellen Qualifikation der Mitarbeiter, eine größtmögliche Einsatzflexibilität, mit möglichst geringem Verwaltungsaufwand, ermöglicht werden.

1.3       Arbeitsschutz

Der Standort mit den höchsten Arbeitsschutzbestimmungen gilt als Standard für alle anderen Standorte.

1.4       Stückzahlen/ Ausbringung

Unabhängig von der verwendeten Bezeichnung als Soll-, Ist-Stückzahl oder Ausbringung, gemeint sind damit immer Gutstückteile. Gutstückteile sind Teile, die den Spezifikationen entsprechen und damit als verkaufsfähig (gilt auch intern, also zwischen verschiedenen OE‘s) betrachtet werden.



1.5       Fertigungsvorschau (Grobplanung)

Darunter verstehen wir eine Übersicht aller zu produzierenden Produkte für einen Zeitraum von zumindest vier Wochen.

1.6       Fertigungsplan (Feinplanung)

Im Fertigungsplan wird die Fertigungsvorschau für einen Zeitraum von einer Woche konkretisiert und die von den OE‘s zu fertigenden Produkte für einen Zeitraum von drei Tagen, vor dem frühesten Fertigungsstarttermin, verbindlich fixiert.
Die Anpassung des Fertigungsplans erfolgt rollierend, wobei jeweils der dritte Tag neu geplant werden kann, während Änderungen der unmittelbar nächsten zwei Tage nicht zulässig sind.
Terminvorgaben werden durch die Fertigungssteuerung für die Querschnitt OE’s und die Plattform OE’s gesetzt. Die Einhaltung dieser Terminvorgaben (frühester bzw. spätester Endtermin der OE) wird für die OE Leistungsentgelt relevant.
Die Fertigungssteuerung hat bei der Erstellung des Fertigungsplans einen Produktmix sicherzustellen, der eine möglichst optimale Auslastung der Fertigungsgruppen ermöglicht. Sofern dies nicht möglich sein sollte, ist der Fertigungsplan mit den Fertigungsgruppen eng abzustimmen, um eine möglichst kontinuierliche Personalbesetzung der Gruppen zu ermöglichen.

1.7       Fertigungsauftrag

Ein Fertigungsplan setzt sich aus mehreren Fertigungsaufträgen zusammen. Ein Fertigungsauftrag wird vom Fertigungssteuerer eingesteuert. Er umfasst für eine OE eine Fertigungslosgröße und einen Endtermin. 

1.7.1        Versuchsaufträge/ Mustererstellungen

Zeiten für fertigungstechnische Versuche (Muster) sind mit den OE‘s abzustimmen und müssen über einen Versuchsauftrag/ Musterauftrag laufen. Entsprechend ist der Fertigungsplan über den Fertigungssteuerer anzupassen.

1.8       Planwerte/ Budgetwerte

Planwerte auch Budgetwerte genannt, werden in einem Budget- oder Angebotsprozess für einen Zeitraum von mindestens einem Jahr ermittelt. Die im Rahmen eines Budgetierungsprozesses definierten Pläne, z.B. Absatzplan, Umsatzplan, geplante Herstellkosten (HK), geplante Ausschusskosten in % auf die HK etc. werden als Planwerte (oder Budgetwerte) im ERP-System hinterlegt. Ist Werte werden mit den Planwerten verglichen. Abweichungen vom Plan sind zu begründen und es sind ggf. Korrekturmaßnahmen einzuleiten.

1.9       Planwertkatalog


Auf der Basis der Erfassung der Ist-Prozesse werden Best-Practice Verfahren erarbeitet und als Planungsgrundlage für neue Produkte und Prozesse herangezogen.  Die in einem Planwertkatalog definierten Daten gelten als Soll-Größen. Ist Werte werden mit den Planwertkatalogvorgaben verglichen. Bezogen auf eine Leistungsvergütung entsprechen die Planwertvorgaben 100% Leistung.

1.10  Schulungen und KAIZEN Workshops

Schulungen sind interne und/ oder externe Qualifizierungsmaßnahmen und Mitarbeiterunterweisungen (Ziel: Wissensvermittlung und Verhaltensverbesserungen). Einarbeitung/ Anlernzeiten zählen nicht dazu. Der Trainer/ Unterweiser muss über das Formular “Mitarbeiterschulung Intern” den Nachweis erbringen, dass die Schulung durchgeführt wurde.
KAIZEN – Workshops sind gezielte Maßnahmen zur Prozessverbesserung unter Teilnahme von OE Mitgliedern (Ziel: Prozessverbesserung)

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